Ka Bomhardt und Oliver Oefelein

Schaum und Schein
werk:schau im kunst:raum

21. September - 20. November 2008


 

So wenig wie der kunst:raum sylt quelle einem gewöhnlichen Ausstellungsort – also einem “White Cube“ entspricht, wird die Ausstellung einfache Sehgewohnheiten bedienen... Nicht die an der Wand aufgereihten Bilder, sondern die Strukturen, die räumlichen und nichträumlichen Irritationen, die in einen Dialog untereinander, mit dem umgebenden Raum und mit dem Ausstellungsbesucher treten, werden die Situation bestimmen. Möglicherweise als Chaos wahrgenommen, soll der Kunst in ihrer Inszenierung vermeintlich Reales ironisieren und in Frage stellen. Im Kunstprojekt “Schaum und Schein“ wird es vorrangig um die Frage nach Realität und Illusion, nach Funktion und Schein gehen. Der gläserne Ausstellungsraum der Sylt-Quelle liefert hierfür den geeigneten Ort.

Genauso wie sich auf der Innenseite der Glasflächen die zurückgeworfenen Reflektionen und Spiegelungen des Innenraumes mit den Bildern transparenter Durchblicke in die Natur überlagern, wird auch die Ausstellung Fragen nach den Grenzen zwischen Scheinbarem und Wirklichem aufwerfen.

Betrachtet man dagegen den architektonischen Körper der Sylt-Quelle von außen nach Innen, ist die Glasfront nicht mehr nur eine Folie. Sie trennt dann nicht nur Außen von Innen sondern fokussiert wie eine Linse. Der Innenraum wird zur Projektionsfläche, wird Bühne. In ihm überlagern sich die Projektionen des Außenraums mit künstlerischen Umsetzungen im Innenraum zu einem inszenierten Gefüge von Schaum und Schein. Ein Experimentierfeld zum Fragen und in Frage stellen entsteht.

Der erste Begriff im Ausstellungstitel ist ebenso ein Verweis auf eine Überlagerung; die des Meerschaums (der Gischt) mit dem blauen künstlichen Hartschaummaterial, das zum Dämmen von Häusern verwendet wird und gleichzeitig zum künstlerischen Werkstoff ausgereizt wird.

In der künstlerischen Arbeitsweise sowohl von Ka Bomhardt, als auch von Oliver Oefelein ist ein Hin- und Herkippen zwischen abstrakten Gedankengängen und dem Hang zum (Sur-)Realismus angelegt. Das heißt es können Alltagsgegenstände auftauchen (Möbelstücke, PVC-Rohre), die dann nicht Alltagsgegenstände bleiben, sondern ihrem Schein ein Schnippchen schlagen.