Marion Anna Simon

Selbst

4. September – 7. Dezember 2009

Seit rund 16 Jahren befasst sich Marion Anna Simon (*1972 Bitburg, lebt in Köln und Hamburg) in ihren Werken mit dem Thema des «Selbst». Sie greift dazu auf Selbstdarstellungen und Selbstporträts zurück, die ihr meist in Form von Fotografien und Zeichnungen vorliegen. Damit mobilisiert sie zum einen ein bewährtes Genre, das seit dem 19. Jarhundert rückläufig geworden ist, wagt aber zugleich einen Schritt darüber hinaus, indem sie die Selbstinszenierung als Instrument der Kunst neuartig einsetzt. Dabei geht es ihr weniger um das Wiedererkennen, sondern vielmehr um die Zusammenführung des Selbst mit weiteren Themen wie Sprache und Mathematik – wie aus den verschiedensten Werktiteln evident wird – und der Einführung eines neuen Diskurses.
Das Selbst, das Subjekt, wird zum Projekt der Kunst. Wie auf einer Bühne breiten sich die Künstlerin und ihre Doubles aus, die sie sich selbst schafft, um die Bearbeitung von Subjektivität im Feld der Kommunikation zu ermöglichen. Das Subjektive behauptet sich dabei als Anschauungsobjekt in einer inszenierten Realität. Dem Selbst kommen mehrere Rollen zu.

Die Selbstdarstellung widerspiegelt zum einen das Subjekt in seinem fragilen Wiedererkennungs-
prozess, zum andern findet eine Entleerung des Selbst statt, aus der eine erneute Füllung bzw. eine ‚Pluripotenz’ der Subjektivität hervorgeht, wie es etwa aus dem Titel „6 x Selbst“ deutlich wird. Die Zahl ist beliebig, zeugt jedoch von praktischer Ironie und dem Augenzwinkern, mit dem sich die Künstlerin ihrer Aufgabe annimmt.

Entstanden sind in den letzten Jahren, und vermehrt noch seit Marion Simons Atelieraufenthalt in Sylt im Januar 2007, eine große Anzahl an Malereien, Aquarellen, Zeichnungen, Filmen, Objekten und Installationen, die nun 2008/2009 in einem mehrteiligen Ausstellungsprojekt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen.

Vernissage: Freitag, 4. September um 18.00 Uhr