Nazif Topcuoglu

Readers

24. März - 30. Juni 2005

 
„An keinen anderen Tag unserer Kindheit haben
wir so aus dem vollen gelebt, wie an jenen, an denen wir glaubten sie gar nicht zu erleben, an solchen, die wir mit unseren Lieblingsbüchern verbracht haben“ (Marcel Proust)

Nazif Topcuoglu (Ankara, Türkei), einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstler und Fotografen der Türkei und Teilnehmer der 50. Biennale 2003 in Venedig, zeigt im kunst:raum Fotografien seiner Serie „Readers“. Die Serie „Readers“ entstand in den Jahren 2002/2003 und reflektiert unsere Beschäftigung mit Zeit, Erinnerung und Verlust. Die Beschäftigung mit Büchern, die Erinnerung, die durch Geschichten, Literatur, durch Bücher weitergegeben wird kontrastiert mit dem Motiv der jungen Mädchen in den Fotografien. Wobei die Posen dieser Mädchen eben stark an Motive der Kunstgeschichte und der klassischen Literatur anlehnen und so nicht nur die Vergänglichkeit des Augenblicks sondern eben auch den ewigen Lebenskreislauf gleichermaßen darstellen.

Neben diesem generellen Aspekt des Lebens lenkt Topcuoglu durch seine „Readers“ den Blick auch auf die widersprüchliche Rolle der Frau in der modernen türkischen Gesellschaft.

Durch das Wissen kommt allmählich die Erinnerung, formulierte der Autor Gustav Meyrink, „Wissen und Erinnerung sind dasselbe“. Diese Prämisse gilt auch für die Fotografien des Künstlers Nazif Topcuoglu.

24.03.2005 um 18.00 Uhr
Ausstellungseröffnung, anschließend kunst-talk:

Über Erinnerung und Verlust:
vom Umgang mit Geschichte in Kunst & Literatur
Indra Wussow im Gespräch mit Nazif Topcuoglu